Alzey – (neu) Die GRÜNEN im Stadtrat hatten im September 2015 einen Antrag gestellt, dass der Energieversorger e-rp prüfen soll, ob sie ihren Kunden ein attraktives Pachtmodell für Solarstromanlagen anbieten kann. Die Grünen haben jetzt nach dem Sachstand in dieser Angelegenheit nachgefragt. Bisher ist nach Kenntnis der Grünen noch nicht über ein solches Modell informiert worden. Auf der Webseite der e-rp ist beim Fotovoltaik-Programm „Solar daheim“ zwar von einer Finanzierung die Rede, nicht aber von einem Pachtmodell.
Auch in Alzey gibt es zahlreiche Dächer, die gut für Fotovoltaikanlagen geeignet sind.
Foto: Detlev Neumann
Hier die Anfrage der Grünen vom 11.08. 2017 im Wortlaut:
Anfrage zu unserem Antrag „Pachtmodell für Solarstromanlagen“
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
Für die Stadtratssitzung am 28.09.2015 hatten wir folgenden Antrag vorgelegt:
„Der Stadtrat fordert den Vorstand der e-rp auf, zu prüfen, ob sie ihren Kunden ein attraktives Pachtmodell für Solarstromanlagen anbieten kann.“
Diesem Antrag hat der Stadtrat einstimmig, mit 26 x Ja, zugestimmt.
In unserer „Anfrage zur Vereinbarung der Stadt Alzey mit der erp über die Umsetzung des Energie- und Klimakonzepts“, die in der Ratssitzung am 12.12.2016 beantwortet wurde, heißt es dazu:
„Die e-rp setzt hier selbstverständlich noch über die städtischen Anforderungen hinaus eigene sinnvolle Klimaschutzideen um, seien es neue Produkte wie „daheim solar“ (Photovoltaikanlagen zum Kauf, bzw. in Zusammenarbeit mit dem weiteren Gesellschafter Thüga als Pachtmodell). Damit ist ein Angebot für die Bevölkerung vorhanden, erneuerbare Energien im privaten Bereich auszubauen“.
Seither ist es allerdings still geworden. Von dem Angebot „solar daheim“ war – unseres Wissens – bislang weder in der Lokalpresse noch in der Kundenzeitschrift der e-rp zu lesen. Allerdings gibt es dazu unter dem Stichwort „Energiedienstleistungen“ Informationen auf der Homepage der e-rp. Hier ist allerdings nur von „Finanzierung“ die Rede. Hinweise auf ein Pachtmodell gibt es nicht.
Dabei laufen Modelle auf Pachtbasis andernorts bereits gut. Die Entega z.B. hat ein solches Produkt bereits in ihrem Portfolio. Darüber hat sogar das ZDF im Mittagsmagazin vom 05.07.2017 und in der Sendung „sonntags“ vom 25.06.2017 ausführlich berichtet.
Wir halten es für wichtig, auch ein Pachtmodell einzuführen und ausdrückliche Hinweise darauf auf der Homepage der e-rp und der Stadt Alzey einzufügen. Insgesamt wäre es nach unserer Überzeugung erforderlich, die Information der Öffentlichkeit zu verstärken und zu verstetigen.
Deshalb bitten wir um Beantwortung folgender Fragen:
1.) Wann wurden die Informationen zu „daheim solar“ auf der Internetseite eingestellt?
2.) Gibt es ein Pachtmodell, wie in unserem Antrag von 2015 genannt, das die e-rp anbietet?
Falls Nein: Aus welchem Grund nicht?
Falls Ja: Ab wann wird auf der Homepage der e-rp auf die Möglichkeit des Pachtens ausdrücklich hingewiesen?
3.) Sind darüber hinaus Maßnahmen geplant, um die Kunden umfassend zu informieren? Wenn ja, über welche Medien soll das erfolgen und ab wann?
4.) Wie viele Beratungsgespräche hat es bereits zu daheim solar gegeben?
5.) Wie viele Kunden haben bislang das Angebot angenommen? Wie erfolgte dabei die Finanzierung: Kauf oder – falls bereits angeboten – Pacht?
6.) Ist eine Verlinkung von der Homepage der Stadt z.B. mit den Angeboten „Energiedienstleistungen“ der e-rp vorgesehen?
7.) Laut Energie- und Klimakonzept (S. 49) waren in Alzey im Jahr 2010 Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 2,54 MW installiert. Diese erzeugten in 2010 2.200 MWh Strom. Pro Einwohner entsprach das 144 KWp. Wie sind die Zahlen für das Jahr 2016?
Wir bitten um Beantwortung unserer Anfrage (falls aus Zeitgründen erforderlich, teilweise) im öffentlichen Teil der Ratssitzung am 13.09.2017 und um eine schriftliche Ausfertigung.
Vielen Dank!
Mit freundlichen Grüßen
Jochen Hinkelmann
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Bericht in der Allgemeinen Zeitung 05.09.17