„Weil es uns Wert sein sollte!“ Danny Behrendt erläutert seinen Antrag zur Hundesteuer

In der Stadtratssitzung vom 22.02.2021 hat der Stadtrat bei 20 Ja-Stimmen, 6 Enthaltungen und 2 Gegenstimmen die Änderung der Hundesteuersatzung beschlossen. Fortan enthält diese nun einen Paragraphen, der es Menschen mit einem geringen Einkommen ermöglicht, von der Zahlung der Hundesteuer befreit zu werden. Diese beträgt für den ersten Hund in Alzey aktuell 66,00€.  Nach Schätzungen der zuständigen Abteilung in der Verwaltung entgehen der Stadt dadurch Einnahmen in Höhe von zirka 2.500,00€.  Eine jährliche Entlastung von 66,00€ für ein gesamtes Jahr klingt nach nicht viel. „Für die Betroffenen bedeutet dieser Betrag aber viel mehr!“, erläutert unser Sprecher Danny Behrendt. Er war auch der Initiator dieses Antrages, den die Fraktion Ende letzten Jahres im Zuge der ohnehin anstehenden Neufassung der Hundesteuersatzung einbrachte. „Wenn Sie sich anschauen, dass der Hartz-4-Regelsatz seit dem 01.01.2021 bei 446,00€ für einen alleinstehenden Menschen liegt, dann macht die Zahlung der Hundesteuer im betreffenden Monat gleich mal 15% des Monatseinkommens aus. Stellen Sie sich mal vor, es ginge um 15% Ihres Einkommens in einem Monat“, gibt unser Sprecher zu bedenken. 

An dieser Stelle weisen wir GRÜNE auch auf ein grundsätzliches Missverständnis hin: Denn Steuern werden immer entlang der Leistungsfähigkeit einer Person erhoben. Krankenkassen- oder Rentenbeiträge zahlen Menschen alle im selben Verhältnis zu ihrem Einkommen, für alle fair. Die Hundesteuer wird jedoch pauschal erhoben, abgekoppelt vom Einkommen. Eine alleinstehende, nicht-erwerbstätige Person zahlt somit denselben Betrag wie eine Person mit einem hohen Einkommen. Das ist nicht gerecht. Insofern ist es unserer Fraktion zu verdanken, die mit Hilfe der Stimmen vor allem von Seiten der SPD, der Linken und der FDP an dieser Stelle für ein kleines Stück mehr Gerechtigkeit gesorgt hat. 

 

Unser Sprecher Danny Behrendt und Familienhündin Mika (Fotograph: Christopher Gosch)

„Ein Hund kann so viel!“

„Ich liebe die Arbeit mit Hunden! Speziell Kinder können durch ihre Anwesenheit sehr bereichert werden. Der Einsatz als Schulhund beispielsweise sorgt nachhaltig für ein positives Klassenklima, für ein gesteigertes Verantwortungsbewusstsein bei den Kindern und ermöglicht ihnen auch das Erkennen ihrer eigenen Stärken, was wiederum ihr Selbstbewusstsein fördert“, berichtet Danny Behrendt von seinen Erfahrungen im Umgang mit Hunden in der Schule.

Ein weiterer Aspekt, den unser Sprecher noch hervorhebt, ist der gesamtgesellschaftliche Nutzen eines Hundes. Denn tatsächlich besitzen die Vierbeiner erstaunliche Fähigkeiten, werden daher auch vielfach in besonderen Situationen eingesetzt und hierfür teilweise Jahrelang ausgebildet. Blinden- und Spürhunde sind da nur zwei Beispiele. Die therapeutischen Fähigkeiten von Hunden sind ebenfalls enorm. Doch neben den besonderen Fähigkeiten der extra dafür ausgebildeten Hunde besitzt der klassische Vierbeiner ebenfalls enormes Potenzial. Denn Studien zeigen auf: Hundehalter*innen sind im Durchschnitt fitter, besitzen mehr soziale Kontakte und darüberhinaus auch ein gestärktes Immunsystem. Zahlreiche Studien legen Korrespondenzen von der Hundehaltung zu einer stressfreieren, aktiveren und sozial interaktiveren Lebensweise nahe und kommen daher zum Schluss. Als gesamte Gesellschaft ist eine Hundehaltung von einzelnen Menschen sowohl gesundheitlich als auch finanziell sehr lohnenswert. „Ich finde daher, dass es uns die Entlastung Wert sein sollte!“, argumentiert Danny Behrendt.

Ab jetzt kann eine Befreiung beantragt werden

Als ganz praktischer Tipp für betroffene Hundebesitzer*innen: Beantragen Sie jetzt Ihre Befreiung! Wenden Sie sich hierzu formlos via Telefon oder Mail an die Verwaltung der Stadt Alzey. Ein Formular ist hierzu nicht auszufällen. Lediglich der Nachweis über die Befreiung vom Rundfunkbeitrag ist vorzulegen.