Grüne: Nahwärmeprojekt verwirklichen

Keine Rolle rückwärts wegen Mehrkosten schlagen

Alzey (neu) – Das Neubaugebiet „Am Mauchenheimer Weg“ soll ein Musterstück für umwelt- und klimafreundliche Stadtplanung werden. Wichtiger Bestandteil ist das Verbot von fossilen Brennstoffen. Die Wärmeversorgung soll durch ein zentrales System von kalter Nahwärme erfolgen. Die EWR hat dazu eine Studie erstellt, in der die Möglichkeiten dazu dargestellt werden. Ein weiteres Gutachten hat jetzt die geologische Sachlage erforscht. Dabei wurde festgestellt, dass voraussichtlich etwa 684.000 EUR Mehrkosten für zusätzlich nötige Bohrungen der Erdwärmesonden anfallen werden. eswegen wollte die Stadtverwaltung dieses Projekt aufgeben und auf eine dezentrale Wärmepumpenlösung umschwenken. Das wäre bei Energieaufwand und Treibhausgasen eine wesentlich schlechtere Lösung. Die Grünen haben im Bauausschuss dringend dafür plädiert, dieses Projekt fortzusetzen.

Grünen-Sprecher Detlev Neumann betonte, dass dieses Vorhaben ein wesentlicher Teil des fortgeschriebenen Klimaschutzkonzept der Stadt Alzey sei. Es stelle ein Leuchtturmprojekt dar. Man dürfe jetzt keine Rolle rückwärts schlagen und solle das Projekt weiterverfolgen.

Die langfristigen Vorteile für den Klimaschutz überwiegen nach wie vor.

Das Gutachten der EWR kalkuliert so: Der Strombedarf liegt bei einer dezentralen Luft-Wasser-Wärmepumpe bei etwa 930.000 kWh. Beim geplanten System der Kalten Nahwärme bei deutlich weniger: 580.000 kWh. Das sind 37,6 % weniger. Bei den Emissionen der Treibhausgase wären das beim dezentralen Modell 357 t CO2 und bei der zentralen Kalten Nahwärme 220 t CO2 , also auch 38,4% weniger.

Das geologische Gutachten zur Nutzung von Geothermie, das jetzt im Bauausschuss vorgelegt wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass mehr Bohrungen und tiefer ausgeführt werden müssen, als in der Studie der EWR angenommen wurden. Das würde zu voraussichtlichen Mehrkosten (staatliche Förderung eingerechnet) von etwa 684.000 EUR führen.

Neumann erläuterte, dass bei möglichen 141 – 154 Wohneinheiten in dem Plangebiet Mehrkosten von ca. 4851 bzw. 4442 EUR pro Wohneinheit anfallen würden, Die sind nicht von der Stadt und nicht von der EWR zu tragen. Die Investitionskosten werden auf die Anlieger umgelegt. Das sind – im Vergleich zu den gesamten Kosten eines Neubaus – geringe einmalige Kosten.

Im Ausschuss ging die Meinung um, dass das Gutachten der EWR nicht zuverlässig wäre. Das ist für die Grünen keineswegs plausibel. Die Basisdaten seien sicherlich verlässlich. Das Gutachten zur Nutzung der Geothermie nennt weitere Untersuchungen, etwa zur Hangrutschgefährdung des Gebietes, als Voraussetzung für das Projekt.

Neumann abschließend: „Wir plädieren dringend dafür, das wie geplant weiter zu führen. Wir haben in den Sitzungsunterlagen die geologische Studie zur Geothermie. Darin ist auch der Fahrplan enthalten, für den weiteren Ablauf beim Projekt. Den müssen wir nur nehmen und die einzelnen Punkte abarbeiten.“

Letztlich hat der Ausschuss dann beschlossen, dass das weitere geologische Gutachten zur Rutschgefährdung eingeholt wird. Außerdem sollen die Voraussetzungen für die zwei auch noch notwendigen Probebohrungen (ca. 60.000 EUR) ermittelt werden.

Aus der Sitzung:

Sitzungsuntelagen im Bauausschuss

https://alzey.more-rubin1.de/meeting.php?id=ni_2023-BA-99

TOP 4.3

Redebeitrag Grüne:

Wärmekonzeptstudie der EWR,

Bauausschuss 6.10.2022, TOP 4:

https://alzey.more-rubin1.de/meeting.php?id=ni_2022-BA-90

Weiterführende Links:

Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen im Bebauungsplan Mauchenheimer Weg (städtebauliches Konzept:

Bauausschuss, 10.3.2022, TOP 5.2.1

https://alzey.more-rubin1.de/meeting.php?id=ni_2022-BA-84

Studie zur Nutzung der Geothermie im Neubaugebiet Am Mauchenheimer Weg,

Bauausschuss 2.3.2023, Anlage zu TOP 4.3:

 

https://alzey.more-rubin1.de/meeting.php?id=ni_2023-BA-99